Elisabeth Dauthendey - Weihnacht

langsam auf und ging durch das Zimmer zu den erstaunten Kindern hin und nahm sie in ihre Arme, und sie alle weinten vor großem Glück und seliger Freude. – Und als sie in das andre Zimmer kamen, brannte dort noch immer das helle, prasselnde Feuer im Ofen, und auf dem Tisch, wo vorher die Schneebälle gelegen hatten, lagen eine Menge guter und nützlicher Dinge. »Ei, seht,« sagte die Mutter, »das haben uns wohl die guten Nachbarn beschert, und die haben mir wohl auch dieses Goldstück in die Hand gelegt, während ich schlief.« »Nein, das hat der Schneemann getan,« rief die kleine Liese. Aber Heinz stieß sie in die Seite, daß sie nicht weiterreden sollte, »Ach, Mutter, mir träumte vom Christkind,« sagte er, »daß es dich gesund machen würde – und nun bist du wirklich gesund, nun ist alles, alles wieder gut bei uns.« »Ja,« sagte die Mutter, »in der Christnacht geht der Engel des Friedens durch die Welt und macht die Menschen gut und glücklich. Wir wollen Gott danken für seine große Güte.« Und sie fielen auf die Knie und sangen das heilige Lied der Hirten auf dem Felde, das so herrlich und mächtig ist, daß es seit vielen hundert Jahren zur Weihnachtszeit über die ganze Welt hintönt: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!

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